Zum Internationalen Familientag am 15. Mai möchte LILLYDOO die Familie hochleben lassen. Denn eine Familie ist eine der schönsten und wichtigsten Säulen im Leben. Familie ist aber nicht gleich Familie. Und das ist gut so! Fünf Familien – stellvertretend für die bereichernde Vielfalt an Familien, die es gibt – haben uns Einblick in ihr Leben gewährt. Wir freuen uns, Dir hier ihre spannendenden und sehr persönlichen Geschichten vorzustellen. Vielleicht erkennst Du Dich und Deine Familie an der ein oder anderen Stelle sogar wieder? Doch auch, wenn Deine Familie ganz anders aussieht, sorgt bestimmt auch sie für die Extraladung Glück und Liebe in Deinem Leben.
Diesmal: Nina Bott, 39, Schauspielerin und Mama, lebt mit ihren zwei Kindern und dem 10 Jahre jüngeren Freund in Hamburg. Ihr Freund Benni ist der Vater der kleinen Luna, der Sohn stammt aus einer früheren Beziehung. In diesem Beitrag und auch auf ihrem Blog Mutterrolle berichtet Nina vom Leben ihrer Patchwork-Familie.
Wir sind eine Patchwork-Familie. Wir, das sind Luna (1), Lennox (13), Benni (29) und ich (39). Ich bin Nina. Mama, Freundin, Schauspielerin, Moderatorin, Bloggerin. Und ja genau, „die Cora Hinze“ aus GZSZ. ;-) Meine Patchwork-Familie ist für mich das Beste, was mir passieren konnte. Und deshalb habe ich mich sehr gefreut, als LILLYDOO mich fragte, ob ich anlässlich des Internationalen Tages der Familie diesen Post schreiben würde. Natürlich ist jede Patchwork-Familie anders, aber ich freue mich, Teil der Familien-Reihe zu sein und euch von meinen ehrlichen und positiven Erfahrungen einer Patchwork-Familie berichten zu können.
Als ich meinen Freund Benni kennengelernt habe, war Lennox 8 Jahre alt. Die beiden hatten sofort ein sehr inniges Verhältnis. Sie sind beide fanatische Sportler und große Sportfans. Tennis, Fußball, Golf. Sowas verbindet natürlich sehr. Daher hatte Benni bei Lennox im wahrsten Sinne des Wortes leichtes Spiel. Lennox konnte Benni gar nicht nicht mögen. Noch dazu sind Lennox Vater und ich die besten Freunde. Ich denke, ich kann wirklich sagen, dass die Trennung für meinen Sohn nicht besser hätte laufen können. Leicht war es sicher dennoch nicht für ihn, aber wir haben einfach das Beste daraus gemacht. Alle zusammen.
Benni und ich haben auf Grund unseres Altersunterschieds von 10 Jahren von Anfang an sehr offen über gemeinsame Kinder gesprochen. Unser Kompromiss: Ich werde eine etwas ältere Mama sein als ich eigentlich immer gedacht habe, und er ein bisschen jüngerer Papa als er „geplant“ hatte. Soweit die Theorie. ;-) Ansonsten ist der Altersunterschied weder für uns noch unser Umfeld ein Thema. Oder man sagt uns das eventuell nicht ehrlich. Aber selbst wenn man darüber heimlich tuscheln würde, wäre es mir egal. Das hat wahrscheinlich auch mit meinem Beruf zu tun. Was die Presse schreibt und die Öffentlichkeit denkt, muss an mir abprallen. Und das tut es auch. Dank meiner lieben Familie und Freunde sind mein Ego und ich da überhaupt nicht empfindlich.
Die Beziehung zu Benni gibt mir viel Halt. Benni und ich sind zwar sehr unterschiedlich, aber auf eine sehr besondere Weise miteinander verbunden und vereint. Er ist absoluter Kopfmensch. Durchdacht, wohl überlegt und diszipliniert. Ich höre immer auf meinen Bauch. Bin spontan, wild und lebensfroh. Benni ist nach außen hin sehr straight, ein Geschäftsmann durch und durch, aber er steckt voller Emotionen und Gefühle. Erst recht seit er Papa ist, kann er seine Gefühle, sein weiches Inneres und sein großes Herz noch besser zeigen. Er würde sofort alles stehen und liegen lassen, um bei uns zu sein. Das gibt mir Sicherheit. Unsere Prioritäten sind ganz klar: die Kinder. Deshalb hätte Benni auch gern eine halbe Fußballmannschaft. Da bin dann ausnahmsweise ich einmal der Realist...
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Mittlerweile ist unsere gemeinsame Tochter Luna schon fast eineinhalb Jahre alt. Ihr großer Bruder ist ziemlich genau 12 Jahre älter und der beste Bruder, den sie sich wünschen kann. Er liebt sie sehr und sie himmelt ihren „Ennno“ an. Schon während der Schwangerschaft hat Lennox kaum einen Ultraschall-Termin verpasst. Er war auch der Erste, der nach der Geburt zu uns in den Kreissaal kommen durfte, um seine kleine Schwester zu begrüßen. Übrigens war er der Einzige, der nicht wusste, ob er eine Schwester oder einen Bruder bekommt – er wollte sich überraschen lassen.
Oft werden wir von anderen gefragt, wie bei uns das Patchwork-Modell klappt. Und hören häufig Horrorstorys und Kleinkriegszenarien. Ich empfinde es als meine Verantwortung, auch nach einer Trennung würdevoll und fair miteinander umzugehen. Nicht nur für die Kinder finde ich das wichtig, sondern auch für den eigenen Seelenfrieden. Ich bin daher unendlich dankbar, dass wir eine so harmonische Patchwork-Familie sind, denn ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist.
Einen geregelten Familienalltag haben wir allerdings nicht wirklich. Vor allem dank meines Berufs bin ich immer mit sehr spontanen Terminen gesegnet und jede Woche ist anders. So wird es zwar wirklich nie langweilig, aber es ist eine große Herausforderung, den Kindern trotzdem Ruhe und Sicherheit zu geben. Auch man selber muss sich Auszeiten gönnen und einfach mal nichts tun. Das kann ich aber sehr gut. ;-)
Was mich trotzdem nicht davon abhält, Perfektionistin zu sein: Babybrei koche ich natürlich selber und unsere Wohnung muss immer wie aus dem Ei gepellt aussehen. Anstatt einfach mal die Füße hochzulegen, koche ich leidenschaftlich gern und geh fast nie ins Bett, ohne alles vorher aufgeräumt zu haben. Wenn ich beruflich viel unterwegs bin, bleibt natürlich einiges liegen. Und das hasse ich. Zum Glück mutiert mein Freund nach und nach auch zum Ordnungsjunkie und nimmt mir da so viel wie möglich ab.
Ohne die Großeltern wären wir trotzdem total aufgeschmissen. Wer sonst könnte die Kinder so hingebungsvoll betreuen wie sie? Zum Glück leben unsere Familien in Hamburg und wir haben alle erdenkliche Unterstützung. Wir arbeiten beide wie gesagt sehr viel und sehr gerne. Das funktioniert wunderbar, weil wir sehr gut organisiert sind. Außerdem nehme ich meine Familie mit, wann immer ich kann und es vor allem für die Kinder Sinn macht. Alles in allem sind wir wirklich eine ganz normale Familie. Halt nur irgendwie öffentlich.
Meine Kinder haben zum Glück nicht nur die besten Großeltern, sondern auch die besten Papas, die man sich nur wünschen kann. So kann ich mich voll ins Berufsleben stürzen und abends dann in den Flieger zurück nach Hause setzen. Mein Sohn übernachtet häufig bei seinem Papa, eine feste Regelung gibt es aber nicht. Wir machen das immer so, wie es für Lennox am besten ist. Häufig auch spontan. Von Luna war ich bisher noch nie länger als einen Tag getrennt. Kein Wunder, denn Luna hat mit dem Stillen noch nicht abgeschlossen ;-) Deshalb schlafe ich immer da, wo Luna ist.
„Wann heiratest du!?“ ist nach wie vor die in Interviews wohl am häufigsten gestellte Frage. Dabei ist Heiraten für mich kein Muss. Sicherlich ein aufregendes Fest mit großer Bedeutung, aber auch ohne Trauschein kann man sehr glücklich sein. An die zum Teil sehr privaten Fragen habe ich mich inzwischen gewöhnt. Ich lebe seit 1997 quasi unter Beobachtung der Öffentlichkeit. Ich bin zwar sehr nahbar, aber sowohl in der Presse als auch auf meinem Blog wäge ich immer ab. Was ist zu privat, was zu intim? Wo muss ich eine wichtige Grenze ziehen? Meine Kinder sollen ganz „normal“ aufwachsen. Für meinen Sohn ist mein Beruf zum Glück nichts Besonderes. Und Luna ist ohnehin noch zu klein, um das alles mitzubekommen.
Für die Zukunft wünsche ich mir einfach Gesundheit. Das höchste Gut. Alles Weitere wird sich ergeben. Ich habe immer Träume und Ideen, aber bin da in meinem Leben nicht so festgelegt und stringent. Ich habe meine Eltern sehr früh verloren, und habe daher wohl eine sehr demütige Einstellung zum Leben. Ich genieße jeden Moment und bin sehr dankbar für alles. Vor allem für meine (Patchwork-)Familie. Eure Nina