Im Kleinkindalter verändert sich das Wickeln und der Prozess des Trockenwerdens beginnt, meist zwischen dem zweiten und dritten Geburtstag. Bis Dein Kind ganz windelfrei ist, kann es jedoch einige Zeit dauern: Das Trockenwerden ist ein Reifeprozess, den Dein kleiner Entdecker schrittweise durchläuft. Wie Du ihn dabei unterstützen kannst, ohne Druck auszuüben, erfährst Du in diesem Artikel.
Was ändert sich beim Wickeln mit Kleinkind?
Wahrscheinlich hast Du selbst schon gemerkt, wie anders das Wickeln mit Kleinkind im Vergleich zum Windelwechsel mit Baby ist: Dein Kind ist nun wesentlich aktiver, hat seinen eigenen Kopf und möchte unter Umständen nicht mehr ohne weiteres gewickelt werden. Indem Du es für die Situation sensibilisierst und beispielsweise das Wickeln ankündigst („Ich glaube, Deine Windel ist voll, wir sollten sie gleich wechseln“) bereitest Du es auf den Windelwechsel vor und zeigst, dass Du es ernstnimmst. Auch indem Du es tatkräftig mithelfen lässt, Dir zum Beispiel die Feuchttücher oder die frische Windel reichen lässt, beziehst Du Dein Kleinkind aktiv in den Windelwechsel mit ein. Wenn Dein kleiner Entdecker gar nicht mehr auf dem Wickeltisch stillliegen möchte, kannst Du den Wickelplatz kurzerhand auf den Boden verlegen, wo Dein Kind, wenn es möchte, stehen kann. Dabei sind die LILLYDOO kids Pants, die sich auch im Stehen ganz einfach hoch - und runterziehen oder in vollem Zustand seitlich aufreißen lassen, besonders praktisch.
Wenn Dein Kleinkind sich beim Wickeln zunehmend sträubt, ist das oft eines der Zeichen dafür, dass es an der Zeit ist, langsam mit dem Trockenwerden und der Windelabgewöhnung zu beginnen.
Wann ist mein Kind bereit zum Windelabgewöhnen?
Die Blasen- und Darmkontrolle reift zwischen dem zweiten und fünften Geburtstag soweit, dass Dein Kind körperlich in der Lage ist, trocken zu werden. Der genaue Zeitpunkt ist jedoch von Kind zu Kind unterschiedlich. Darüber hinaus gibt es einige weitere Voraussetzungen dafür, dass es zur Windelabgewöhnung bereit ist:
Dein Kind kann seine Hose selbstständig herunterziehen
Es kann sich alleine auf das Töpfchen oder die Toilette setzen
Dein Kind ist in der Lage zu sagen, wenn es mal muss
Die Windel bleibt über längere Zeiträume von drei bis vier Stunden trocken
Ob Dein kleiner Entdecker auch in seiner persönlichen Entwicklung schon so weit ist, mit dem Prozess des Trockenwerdens zu beginnen, können Dir folgende Signale zeigen:
Dein Kind zeigt Interesse an Toilette oder Töpfchen
Es zieht sich zurück, wenn es in die Windel macht
Es hat keine Lust mehr, sich wickeln zu lassen
Dein Kind sagt Dir, wenn seine Windel voll ist und möchte sie gewechselt bekommen
Es will Dich auf die Toilette begleiten
Dein Kind wird immer selbstständiger und will Dinge alleine machen
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Wie läuft das Trockenwerden ab?
Ein Baby entleert seine Blase im Laufe des Tages etwa 20-mal, ohne dies bewusst steuern zu können.
Ab dem sechsten Monat etwa werden die Intervalle dazwischen größer, bis das Kind mit ungefähr zweieinhalb Jahren bewusst wahrnimmt, wenn seine Blase voll ist. Bis es den Urin auch tatsächlich einhalten kann, dauert es jedoch noch etwas länger. Dazu ist das Anspannen der Schließmuskeln und der Beckenbodenmuskulatur notwendig. Bei der Hälfte der Kinder klappt das zwischen dem zweiten und dritten Geburtstag so gut, dass sie tagsüber trocken sind, beim Großteil dann bis zum vierten Geburtstag. Einige Monate später ist es in der Regel soweit, dass Dein kleiner Entdecker seine Blase auch nachts gut kontrollieren kann. Ihre Darmentleerung hingegen können die meisten Kinder schon vor der Blase kontrollieren. Das liegt daran, dass sich dieser Drang langsamer ankündigt und auch mal einhalten lässt.
Von „trocken“ spricht man, wenn ein Kind innerhalb von sechs Monaten nicht nass geworden ist. Bis es soweit ist, kann die Lernzeit durchaus 10 bis 14 Monate betragen. Auch wenn Dein kleiner Entdecker etwas länger benötigt, ist das kein Grund zur Sorge: Es handelt sich lediglich um einen Richtwert, letztendlich lernt jedes Kind in seinem eigenen Tempo.
Wie kann ich mein Kind beim Trockenwerden unterstützen?
Oft fallen im Zusammenhang mit dem Trockenwerden die Bezeichnungen „Töpfchentraining“ oder „Sauberkeitserziehung“. Das sind jedoch nicht unbedingt passende Begriffe, da die Windelabgewöhnung nicht aktiv trainiert oder anerzogen werden muss. Vielleicht hast Du von Deinen Eltern oder Großeltern gehört, dass noch in ihrer Generation die Vorstellung verbreitet war, Kinder möglichst früh zur Sauberkeit erziehen zu müssen. Heute weiß man jedoch, dass es sich beim Übergang von der Windel zur Toilette um eine Entwicklung handelt, die jedes Kind früher oder später erlebt und die sich durch aktives Training nicht unbedingt beschleunigen lässt. Dein Kleinkind stundenlang aufs Töpfchen zu setzen und dazu aufzufordern, sich zu erleichtern, ist also nicht unbedingt zielführend und kann sogar den gegenteiligen Effekt haben, wenn es sich dadurch unter Druck gesetzt fühlt. Stattdessen kannst Du als Elternteil einiges tun, um den natürlichen Lernprozess Deines Kindes zu unterstützen.
1. Das richtige Zubehör
Ein Töpfchen kann helfen, den Übergang von der Windel zur Toilette zu erleichtern. Alternativ können auch ein kleinkindgerechter Toilettensitz und eine Treppe Deinem Kind zu Beginn dabei helfen, die Toilette zu benutzen. Binde Dein Kind ruhig in die Auswahl mit ein und probiere aus, was ihm besser gefällt.
Manchmal liegt nur wenig Zeit zwischen der Ankündigung, dass Dein Liebling mal muss und dem Moment, in dem es zu spät ist. ;) Wenn es schnell gehen muss, lassen sich Hemd und Unterhose einfacher ausziehen als komplizierte Bodies. Auch lockere Kleidung ohne komplizierte Verschlüsse, beispielsweise Leggings, kann Dein Kind selbstständig oder mit etwas Unterstützung hoch- und runterziehen, wenn es mal muss.
LILLYDOO Höschenwindeln sind perfekt für den Übergang geeignet. Dein kleiner Entdecker kann sie wie eine Unterhose selbst hoch- und runterziehen, gleichzeitig halten sie trocken, wenn doch mal was daneben geht.
Sobald ihr auch unterwegs auf Windeln verzichtet, empfiehlt es sich gerade zu Beginn, immer Ersatzkleidung dabeizuhaben.
Auch wenn Dein Kind nachts schon ohne Windel schläft ist es völlig normal, dass es einige Zeit dauert, bis es seine Blase auch im Schlaf kontrollieren kann. Ein abwaschbarer Matratzenschutz lässt sich einfach reinigen und sorgt dafür, dass kein Urin in die Matratze sickert.
In diesem Video zeigt Dir LILLYDOO Hebamme Sissi, welche Windel für welche Phase des Trockenwerdens geeignet ist.
2. Interesse wecken
Beginne zunächst damit, das Interesse Deines Kindes am Töpfchen zu wecken, etwa indem Du einen angenehmen Ort auswählst, um es aufzustellen. Erkläre Deinem Kind, dass es sich daraufsetzen kann, wann immer es möchte – auch bekleidet.
Im nächsten Schritt kannst Du Deinen kleinen Entdecker immer zu einem bestimmten Zeitpunkt, zum Beispiel vor dem Baden, auf das Töpfchen setzen, damit er sich an die Routine gewöhnen kann.
Hat es sich an die Regelmäßigkeit gewöhnt, kannst Du Dein Kind auch ohne Windel auf das Töpfchen setzen. Dränge es jedoch zu nichts und übe keinen Druck auf Dein Kind aus, indem es sitzen bleiben muss, bis es sein Geschäft erledigt hat. Sonst kann es sein, dass es sein Interesse an diesem neuen Gegenstand ganz schnell wieder verliert.
3. Erklären, was passiert
Durch Nachahmung lernt es sich meist am besten: Nimm Dein Kind einfach mit zur Toilette, wenn Du gehst, um ihm zu zeigen, was dort passiert. Gleichzeitig erfährt es so, dass der Gang zur Toilette etwas ganz Alltägliches und nichts Bedrohliches oder Schambehaftetes ist. Erkläre ihm, dass Ausscheidungen, die bisher in der Windel gelandet sind, ins Töpfchen oder in die Toilette gehören und lass es spülen, wenn es mag.
4. Übergang von der Windel zum Töpfchen/zur Toilette
Wenn Du die Signale erkennst, dass Dein Kind bereit ist, trocken zu werden, kannst Du die Windel zunächst tagsüber stundenweise weglassen und stattdessen das Töpfchen anbieten.
Biete Deinem Kind an, gemeinsam auf die Toilette zu gehen, wenn es mal muss. Die Windel komplett weglassen solltest Du erst dann, wenn es sich dazu bereit fühlt und den Wunsch danach äußert.
Frage Dein Kind sowohl zuhause als auch unterwegs immer mal wieder, ob es muss. So lernt es einzuschätzen und selbst zu merken, wann es soweit ist.
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5. Nachts trocken werden
Auch wenn es tagsüber schon gut ohne Windel auskommt: Bis Dein kleiner Entdecker auch nachts trocken ist, dauert es in der Regel einige Monate länger, da er zunächst lernen muss, seine Blase auch im Schlaf zu steuern. Beginne daher erst damit, die Windel auch nachts wegzulassen, wenn er tagsüber schon zuverlässig trocken ist.
Um das nächtliche Aufstehen zu erleichtern, kannst Du das Töpfchen zunächst neben das Bett stellen oder das Licht in der Toilette brennen lassen.
Dass ab und zu noch ein nächtliches Missgeschick passiert ist ganz normal und kein Grund zur Sorge. Auch wenn der Prozess etwas länger dauert, solltest Du deshalb nicht, wie manchmal geraten wird, Deinem Kind abends nichts mehr zu trinken zu geben.
6. Geduldig bleiben
Vergleiche Dein Kind nicht mit anderen Gleichaltrigen und deren Fortschritt. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und früher oder später klappt das Trockenwerden aus eigenem Antrieb.
Sei geduldig und lasse Dich nicht Durch Dein Umfeld verunsichern. Wie bei so vielen Themen hat fast jeder einen vermeintlich guten Tipp zum Windelabgewöhnen parat.
Lobe Deinen kleinen Entdecker auf jedem Schritt zum Trockenwerden: Wenn er seine Hose herunterziehen kann, einige Stunden oder die erste Nacht trocken bleibt, ist das ein guter Grund, Dich gemeinsam mit ihm zu freuen.
Sei nicht enttäuscht oder schimpfe, wenn doch mal etwas daneben geht. Das ist ganz natürlich und nichts, wofür Dein Kind sich schämen sollte. Sobald Du das verinnerlichst, wird es Dir leichter fallen, selbst lockerer an die Sache ranzugehen. Wenn Dein Kind hingegen spürt, dass Du enttäuscht bist, sorgt das nur für Verunsicherung.
Versuche gerade zu Beginn des Übergangs von Windel zu Töpfchen den Fokus nicht zu sehr auf die Verrichtung des Geschäfts zu legen, um Dein Kind nicht unter Druck zu setzen.
Auch wenn das Trockenwerden durchaus etwas länger dauern kann, ist jeder kleine Schritt auf dem Weg dorthin ein Zeichen für die enorme Entwicklung Deines Kindes. Egal wie lange es dauert, stolz auf Deinen kleinen Entdecker kannst Du in jedem Fall sein.
Wenn ihr nach und nach immer weniger Windeln benötigt, kannst Du das Lieferintervall Deines LILLYDOO Windel-Abos ganz einfach vergrößern und so euren Bedürfnissen anpassen. Und wenn es soweit ist und ihr tatsächlich keine Windeln mehr braucht, kannst Du das Abo selbstverständlich auch jederzeit problemlos kündigen. Wir wünschen euch alles Gute auf dem Weg dorthin!