Übelkeit ist für die meisten Frauen zwar ein unangenehmer, aber harmloser Nebeneffekt in den ersten Schwangerschaftsmonaten. Doch was, wenn die Übelkeit so extrem ist, dass Du kaum Essen bei Dir behalten kannst und Dich ständig erbrechen musst? Dann leidest Du wahrscheinlich unter der sogenannten Hyperemesis gravidarum. Lies in diesem Artikel, wie Du sie von normaler Schwangerschaftsübelkeit unterscheiden kannst, was die Ursachen sind, und was hilft.
Normale Übelkeit oder Hyperemesis gravidarum?
Zwischen 70 und 80 % der Schwangeren klagen über Übelkeit und Erbrechen während der ersten zwölf Schwangerschaftswochen– insbesondere morgens und am Vormittag. Nach rund drei Monaten hast Du es aber in der Regel geschafft. Denn dann steigt der Spiegel des für die Übelkeit verantwortlichen Schwangerschaftshormons "humanes Choriongonadotropin", kurz hCG, nicht weiter an.
Leider gehört die Übelkeit zu vielen Schwangerschaften dazu. Sie ist im Normalfall aber kein Grund zur Sorge. Doch sehr selten fällt die Schwangerschaftsübelkeit extrem aus. Medizinerinnen und Mediziner sprechen dann von einer Hyperemesis gravidarum, was übersetzt "übermäßiges Erbrechen in der Schwangerschaft" bedeutet. Wenn Du unter dieser extremen Form leidest, musst Du Dich mehr als zehnmal täglich übergeben und kannst so gut wie gar keine Nahrung oder Getränke bei Dir behalten. Meistens beginnen die Beschwerden zwischen der 6. und 8. Schwangerschaftswoche und erreichen in der 12. Schwangerschaftswoche ihren Höhepunkt. Eine Besserung stellt sich in der Regel um die 20. Schwangerschaftswoche herum ein.
Musst Du mit der starken Übelkeit zum Arzt?
Hier lautet die Antwort ganz klar: Ja! Sobald Du Dich mehr als fünfmal täglich übergeben musst, solltest Du unbedingt eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen, um weder Deine Gesundheit noch die Deines Babys zu gefährden. Dasselbe gilt, wenn Dir innerhalb der ersten 14 Schwangerschaftswochen ständig übel ist und Du Dich zunehmend schwach fühlst.
Sollte bei Dir die Hyperemesis gravidarum diagnostiziert werden, wirst Du je nach Schwere ambulant oder für ein paar Tage im Krankenhaus behandelt. Hier bekommst Du Infusionen, um möglichen Mangelzuständen entgegenzuwirken. Das alles hört sich wahrscheinlich erstmal sehr schlimm an. Und es ist auch wichtig, die extreme Übelkeit ernst zu nehmen– lässt Du Dich aber frühzeitig behandeln, schlägt die Therapie oft schnell an und Du musst keine gesundheitlichen Probleme bei Deinem Baby oder Dir befürchten.
Welche Folgen hat die Hyperemesis gravidarum für Dich?
Die starke Übelkeit und das ständige Erbrechen belasten Deinen Körper immens. Ohne richtige Behandlung können folgende gesundheitliche Probleme auftreten:
Schwäche und Kreislaufprobleme
Gewichtsverlust von mehr als 5 %
Wassermangel (Dehydrierung)
Elektrolytstörungen
Mangelzustände von Vitaminen, Fetten, Mineralstoffen, Zucker etc.
Die Hyperemesis gravidarum stellt oftmals auch eine starke Belastung für Deine Psyche dar. Dein Körper muss unglaublich viel durchmachen und wahrscheinlich denkst Du vor allem an Deinen kleinen Entdecker im Bauch und machst Dir Sorgen darüber, wie es ihm geht. Daher stehen häufig Schlafstörungen und Ängste mit dieser extremen Schwangerschaftsübelkeit in Verbindung. Falls Du merkst, dass viele Ängste und Sorgen in Deinem Kopf herumschwirren, rede mit Deiner Frauenärztin/Deinem Frauenarzt oder dem stationär behandelnden Fachpersonal darüber. Gemeinsam könnt ihr überlegen, was Dir hilft und wie Du Unterstützung bekommen kannst. Du musst diese Extremsituation auf keinen Fall allein bewältigen.
Rede auch mit Deinem Partner/Deiner Partnerin über Deine Sorgen. Kommuniziere offen, wie er oder sie Dir helfen kann und was Du brauchst. Gleichzeitig solltest Du Verständnis dafür haben, dass es für Deinen Partner/Deiner Partnerin ebenfalls eine schwierige Situation ist, zu sehen, wie schlecht es Dir geht. Ihm oder ihr kann die Familie oder ein guter Freund/eine gute Freundin Halt geben, sodass sich niemand alleingelassen fühlt.
Welche Folgen hat die Hyperemesis gravidarum für Dein Baby?
Durch die Mangelzustände während der Schwangerschaft kann es schlimmstenfalls zu einer Frühgeburt sowie zu einem verringerten Gewicht und einer kleineren Körpergröße bei der Geburt kommen. Das ist aber nur der Fall, wenn Du nicht rechtzeitig behandelt wirst. Die Ärztinnen und Ärzte werden alles dafür tun, dass es auch Deinem kleinen Entdecker gut geht. Mit früher Therapie verursacht die Hyperemesis gravidarum bei einer Mehrheit der Schwangerschaften keine weiteren Komplikationen.
Ursachen und Risiken
Was genau die extreme Schwangerschaftsübelkeit auslöst, ist noch nicht vollständig geklärt. Lange Zeit wurden extremer Stress und eine starke Angespanntheit als Ursachen vermutet, das konnte bisher jedoch nicht wissenschaftlich belegt werden. Stattdessen geht man eher davon aus, dass ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren die Hyperemesis gravidarum verursacht. Das können zum Beispiel sein:
Besondere Geruchsempfindlichkeit
Psychosomatische Störungen
Erhöhte Hormonspiegel: hCG (humanes Choriongonadotropin), Östrogen, Prostaglandin, Schilddrüsenhormone (T4, TSH)
Vitamin-B-Mangel
Trägheit von Speiseröhre und Magen
Unzureichender unterer Speiseröhrenverschluss
Infektion mit dem Magengeschwür-Erreger Helicobacter pylori
Genetische Disposition
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Außerdem gibt es Risikofaktoren, die die extreme Übelkeit begünstigen:
Übergewicht
Ernährungsstörungen wie Bulimie oder Anorexie
Schilddrüsenerkrankungen wie Schilddrüsenüberfunktion oder Hashimoto Thyreoiditis
Erkrankungen der Nebenschilddrüsen
Späte erste Schwangerschaft (über 35 Jahre)
Mehrlingsschwangerschaft
Was hilft bei Hyperemesis gravidarum?
Das Wichtigste bei der Hyperemesis gravidarum ist, die Übelkeit und das Erbrechen zu stoppen sowie Mängel auszugleichen, damit Du wieder zu Kräften kommst. Wie schon anfangs erwähnt, solltest Du auf jeden Fall Deine Frauenärztin/Deinen Frauenarzt aufsuchen. Je nach Schwere Deiner Symptome, bekommst Du Medikamente gegen die Übelkeit und Elektrolyte oder Du wirst stationär im Krankenhaus behandelt. Hier helfen Dir die Ärztinnen und Ärzte mit Infusionen und gegebenenfalls künstlicher Ernährung, um Dir schnell wieder auf die Beine zu helfen.
Zudem kann es helfen, wenn Du Deine Essgewohnheiten anpasst. Vielleicht ist für Dich verträglicher, sechs bis acht kleinere Portionen über den Tag verteilt zu essen statt einer großen Portion. Probiere aus, was Dir schmeckt und keine Übelkeit verursacht - viele Frauen bekommen Lebensmittel wie trockene Cracker und Haferflocken gut. Zum Trinken eignen sich für den Magen am besten kohlensäurearme oder -freie Getränke, die Du in kleinen Schlucken zu Dir nimmst.
Einige Frauen empfinden eine Verbesserung der Beschwerden durch Akupressur, Akupunktur oder Psychotherapie. Frag Deine Frauenärztin/Deinen Frauenarzt, was Du abgesehen von der medikamentösen Therapie noch selbst tun kannst. Bestimmt hat sie oder er einige Empfehlungen. Unser LILLYDOO Frauenarzt Christian verrät Dir im Beitrag "Das hilft gegen Schwangerschaftsübelkeit" seine Tipps.
Wir hoffen, dass es Dir schnell wieder besser geht und Du Deine Schwangerschaft weiterhin genießen kannst!
Hyperemesis gravidarum ist der Fachbegriff für "übermäßiges Erbrechen in der Schwangerschaft". Im Gegensatz zur normalen Schwangerschaftsübelkeit musst Du Dich hierbei mehr als zehnmal täglich übergeben. Außerdem kannst Du so gut wie gar keine Nahrung oder Getränke bei Dir behalten, was Folgen wie Schwäche, Mangelzustände und Gewichtsverlust für Dich haben kann.
Bei Hyperemesis gravidarum musst Du in ärztliche Behandlung und wirst womöglich stationär im Krankenhaus behandelt. Du bekommst Medikamente gegen die Übelkeit und zum Beispiel Elektrolyte oder Infusionen gegen die Mangelzustände. Allgemein können gegen Übelkeit in der Schwangerschaft eine veränderte Essegewohnt mit kleineren Portionen, Akupunktur, Akupressur und Psychotherapie helfen.
Die Ursachen sind noch nicht ganz geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren die Hyperemesis gravidarum auslöst. Das können zum Beispiel psychosomatische Störungen sein, erhöhte Hormonspiegel, ein Vitamin-B-Mangel oder auch eine Trägheit von Speiseröhre und Magen sowie ein unzureichender unterer Speiseröhrenverschluss.