Wenn Du Deinem kleinen Entdecker sanft über das Köpfchen streichst, kannst du es fühlen: An einigen Stellen wird es plötzlich ganz weich, der harte Schädelknochen ist nicht mehr zu spüren. Das ist eine sogenannte Fontanelle Deines Babys. Dank ihr wird die Geburt einfacher und angenehmer für Mutter und Kind. Außerdem ist sie für die Hirnentwicklung wichtig. In diesem Artikel erfährst Du alles über die Fontanelle, ihre Funktion für die Gesundheit Deines Babys und wann sie sich schließt.
Was ist die Fontanelle?
Fontanellen (ja, es gibt mehrere) nennt man die Stellen am Kopf Deines kleinen Entdeckers, an denen die Schädelknochen aufeinandertreffen. Die Knochenplatten sind bei der Geburt noch nicht zusammengewachsen, sondern liegen locker nebeneinander. Statt durch Knochen sind sie durch flexibles Bindegewebe miteinander verbunden. An den Fontanellen ist ein bisschen mehr Platz zwischen den Knochen, weil dort mehr als zwei Schädelplatten nebeneinanderliegen. Am Kopf Deines Babys gibt es fünf Knochenplatten und sechs Fontanellen.
Wusstest Du schon:
Nicht nur menschliche Babys haben bei der Geburt Fontanellen am Kopf, sondern auch Hunde, Katzen und fast alle anderen Säugetiere. Bei manchen Hunderassen bleibt die große Fontanelle ein Leben lang.
Welche Fontanellen gibt es?
Die sechs Fontanellen am Köpfchen Deines kleinen Entdeckers sind eingeteilt in Hauptfontanellen und Seitenfontanellen. Die erste Hauptfontanelle findest Du vorne in der Mitte des Kopfes. Sie ist rautenförmig und bereits bei der Geburt einige Zentimeter groß. Die zweite Hauptfontanelle befindet sich am Hinterkopf, ist etwas kleiner als die Vordere und hat eine Dreiecksform.
Die Seitenfontanellen befinden sich, wie der Name schon sagt, an den Seiten des Babyköpfchens. Zwei davon sind an der Vorderseite des Kopfes, rechts und links von der Hauptfontanelle. Außerdem gibt es noch eine Seitenfontanelle am Hinterkopf.
Wie sehen die Fontanellen aus?
Die Fontanellen sind am Kopf Deines Babys eher zu ertasten, als zu sehen, vor allem, wenn Dein kleiner Entdecker schon viele Haare hat. Je nach Licht kannst Du vielleicht die Ränder der Knochenplatten unter der Haut sehen. Wichtig ist aber, dass Du auf Veränderungen an den Fontanellen achtest. Eine eingefallene Fontanelle kann zum Beispiel bedeuten, dass Dein Baby zu wenig Flüssigkeit bekommt, etwa wenn es Durchfall hat. Wölbt die Fontanelle sich vor, kann das unter anderem an einer Infektion liegen. Bitte suche in beiden Fällen so schnell wie möglich Deine Kinderärztin/Deinen Kinderarzt auf.
Wenn die Fontanellen leicht pulsieren oder Du sogar Blutgefäße erkennen kannst, ist das allerdings kein Grund zur Sorge. Vor allem wenn Dein Baby schreit und deshalb aufgeregt ist, ist das ganz normal, denn die Gefäße liegen direkt unter der schützenden Gewebeschicht.
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Wofür sind Fontanellen da?
Dank der Fontanellen ist der Weg durch den Geburtskanal für Dein Baby leichter. Weil die Knochenplatten des Kopfes noch nicht miteinander verwachsen sind, können sie sich unter der Geburt gegeneinander und sogar übereinander verschieben. So ist das Köpfchen ein wenig flexibel. Hebammen und Ärztinnen/Ärzte können unter der Geburt auch an den Fontanellen die Lage Deines Babys erfühlen und so beurteilen, wie die Geburt verläuft.
Außerdem sind die Fontanellen bei der Hirnentwicklung Deines Babys wichtig: In den ersten beiden Lebensjahren wächst das Gehirn sehr schnell und viel. Wären die Schädelknochen da bereits verwachsen und verknöchert, wäre dieses Wachstum gar nicht möglich.
Wusstest Du schon:
Die große Fontanelle vorne am Babykopf nennen manche Ärztinnen und Ärzte „Fenster zum Gehirn“, weil man durch sie sehr einfach Ultraschalluntersuchungen des Hirns vornehmen kann, sollten diese nötig sein.
Wann wachsen die Fontanellen zu?
Durch das darüber liegende Bindegewebe sind die Fontanellen Deines Babys sehr gut geschützt. Trotzdem ist es gut, mit dem empfindlichen Köpfchen besonders vorsichtig zu sein, solange die Fontanellen noch geöffnet sind. Sie alle schließen sich etwa zwischen dem dritten Lebensmonat und dem zweiten Geburtstag aber zu unterschiedlichen Zeitpunkten:
Die kleine Hauptfontanelle: Sie schließt sich am schnellsten und ist meistens um den dritten Lebensmonat bereits verknöchert.
Die große Hauptfontanelle: Sie wächst bei etwa der Hälfte aller Kinder zwischen dem sechsten und dem 18. Lebensmonat zu. Bis zum zweiten Geburtstag ist sie dann bei fast allen Kleinkindern verschlossen.
Die vorderen Seitenfontanellen: Sie wachsen etwa bis zum ersten Geburtstag zu.
Die hintere Seitenfontanelle: Sie verschließt sich etwa bis zum 18. Lebensmonat.
Bitte mache Dir aber keine Sorgen, wenn diese Termine bei Deinem kleinen Entdecker nicht ganz genau passen – jedes Baby ist unterschiedlich und das ist okay! Im Zweifel kann Dir sicher Deine Kinderärztin/Dein Kinderarzt sagen, ob alles in Ordnung ist.
Auch wenn es erst mal nicht so aussieht: Die Fontanellen Deines Babys sind durch das darüberliegende Gewebe gut geschützt. Du musst Dir also keine Gedanken machen und kannst die schöne erste Zeit mit Deinem kleinen Entdecker ganz entspannt genießen. Wir wünschen euch alles Gute dabei!
Die Fontanellen (es gibt mehrere) sind Stellen am Babyköpfchen, an denen die Schädelknochen noch nicht zusammengewachsen sind.
Am Babyköpfchen gibt es insgesamt sechs Fontanellen – zwei große und vier kleine.
Dank der Fontanellen ist das Babyköpfchen ein wenig flexibel. Das erleichtert den Weg durch den Geburtskanal.
Die Fontanellen schließen sich etwa zwischen dem dritten Lebensmonat und dem zweiten Lebensjahr, alle zu unterschiedlichen Zeitpunkten.