Frau mit Periodenschmerzen stützt die Hände in die Seite

Die erste Periode nach der Schwangerschaft

Wissenswertes rund um Zyklus und Verhütung nach der Geburt

Irgendwann nach der Geburt ist der Zeitpunkt gekommen und Du bekommst das erste Mal seit Beginn der Schwangerschaft wieder Deine
Periode. Doch wann genau ist es soweit und wie verändert sich Dein Zyklus nach Schwangerschaft und Geburt? Antworten auf diese und weitere Fragen findest Du im Artikel.

Wann kann ich mit der ersten Periode nach der Geburt rechnen?

Viele Frauen werden von ihrer ersten Periode nach der Geburt überrascht. Entweder haben sie noch nicht damit gerechnet, haben sich an das Ausbleiben gewöhnt oder im Babyalltag einfach andere Dinge im Kopf. Tatsächlich lässt sich der Zeitpunkt für das Wiedereinsetzen der Periode auch nicht genau vorhersagen. Dennoch gibt es einige Faktoren, die ihn
beeinflussen.

Wenn Du stillst

Nach der Geburt beginnt Dein Körper mit der Produktion des Hormons Prolaktin, das die Milchproduktion ankurbelt. Ein Nebeneffekt von Prolaktin ist, dass es den Eisprung, je nach Intensität des Stillens, hemmt oder ganz verhindert. Folglich bekommst Du auch keine Periode. Das Ausbleiben der Periode während der Stillzeit wird auch Laktationsamenorrhoe oder Stillamonorrhoe genannt. Wann Deine Tage wieder einsetzen, hängt also davon ab, wieviel Prolaktin Dein Körper ausschüttet. Je mehr Du stillst, desto mehr Hormone werden ausgeschüttet und desto effektiver wird der Eisprung gehemmt. Auch wenn es keine Garantie für das Ausbleiben der Periode ist, setzt sie bei vielen vollstillenden Müttern, die ihrem Kind mindestens alle vier Stunden die Brust geben, erst nach dem Abstillen wieder ein. Wenn Du das Stillen reduzierst oder Dein Stillrhythmus unregelmäßig ist, können Eisprung und Periode bereits vor dem Abstillen wieder einsetzen. Aber Achtung: Auch Vollstillen bietet keine hundertprozentige Garantie dafür, dass kein Eisprung stattfindet. Selbst bei stillenden Frauen, bei denen die Periode noch ausbleibt, kann es bereits wieder zum Eisprung kommen.

Wenn Du nicht stillst

Anders verhält es sich bei Frauen, die nicht stillen. Sobald Dein Körper keine Milch produziert, normalisiert sich der Prolaktinspiegel innerhalb von zwei bis drei Wochen. Doch auch das Stadium der Rückbildung beeinflusst den Zeitpunkt der ersten Periode. Erst, wenn sich Deine Gebärmutter zurückgebildet und Dein Hormonspiegel wieder eingependelt hat, findet ein Eisprung statt. Soweit ist es frühestens drei Wochen nach der Geburt, bis zum Einsetzen der ersten Periode dauert es nach dem Eisprung nochmal etwa zwei Wochen. In der Regel bekommen frischgebackene Mütter, die nicht stillen, ihre erste Periode etwa sechs bis zwölf Wochen nach der Geburt.

Nach einem Kaiserschnitt tritt die Periode übrigens oft früher als nach einer natürlichen Geburt wieder ein. Der Grund: Da bei der Operation Plazenta und umliegendes Gewebe direkt entfernt werden, muss der Körper sie nicht selbst ausscheiden und die Wundheilung der Gebärmutter und der Wochenfluss dauern weniger lang.

Wochenfluss oder Periode?

Apropos Wochenfluss: Dieser setzt nach der Geburt ein, wenn die Wundfläche der Gebärmutter abheilt – mit der Periode hat er also nichts zu tun. Der Wochenfluss dauert etwa zwei bis sechs Wochen, es kann also sein, dass Deine erste Periode direkt darauffolgt. Kann es sein, dass Du sie deshalb gar nicht bemerkst? Darüber musst Du Dir keine Gedanken machen: Während der Wochenfluss gegen Ende eine helle beziehungsweise weißliche Farbe hat, ist Deine Periode wie gewohnt hell- bis dunkelrot und somit gut vom Wochenfluss zu unterscheiden.

Verändert sich die Periode nach der Schwangerschaft?

Auch wenn die erste Rückbildung nach der Geburt abgeschlossen ist, dauert es noch eine Weile, bis sich Dein Hormonhaushalt nach Schwangerschaft und Geburt wieder eingependelt hat. Das kann sich auch auf Deine Periode auswirken. Die erste Blutung nach der Schwangerschaft ist meist stärker und schmerzhafter als gewohnt und kann länger als sonst dauern. Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen oder Paracetamol kannst Du in geringen Dosen übrigens auch während der Stillzeit bedenkenlos einnehmen. In den
darauffolgenden Zyklen hingegen kann sie schwächer und kürzer als gewöhnlich ausfallen. Bis Dein Hormonhaushalt wieder ausgeglichen und Dein Zyklus wieder regelmäßig ist, kann es bis zu einem halben Jahr dauern. Auch Dein vermutlich veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus kann einen Einfluss auf die (Un-)Regelmäßigkeit Deiner Periode haben. Lass Dich also nicht verunsichern, wenn sie zunächst nicht immer so pünktlich kommt, wie Du es womöglich gewohnt bist. Nur bei ungewöhnlich starken Blutungen und Schmerzen solltest Du Dich in jedem Fall an Deine Frauenärztin/Deinen Frauenarzt wenden.

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Worauf muss ich bei der Monatshygiene nach der Geburt achten?

Was Du während des Wochenflusses bezüglich der Hygiene beachten solltest, erfährst Du im Artikel „5 Fragen zum Thema Wochenfluss“. Wenn Deine erste Periode innerhalb von sechs Wochen nach der Geburt einsetzt kann es sein, dass die Wundheilung noch nicht komplett abgeschlossen ist. Daher solltest Du auch dabei auf besondere Hygiene achten
und ausschließlich atmungsaktive Binden verwenden. Setzt Deine Periode erst später wieder ein und war die Routineuntersuchung bei Deiner Frauenärztin/Deinem Frauenarzt unauffällig, kannst Du auch Tampons oder eine Menstruationstasse benutzen. Möglicherweise benötigst Du eine größere Größe als die, die Du vor der Schwangerschaft verwendet hast. Es kann außerdem sein, dass sich das Einführen anders anfühlt, da sich die Anatomie Deiner Vagina mit der Geburt verändert hat. Das muss Dich nicht beunruhigen, wenn Du jedoch Schmerzen beim Einführen hast, solltest Du Deine Frauenärztin/Deinen Frauenarzt um Rat fragen.

Muss ich nach der Geburt verhüten?

Auch wenn es so klingen mag: Stillen ist keine sichere Verhütungsmethode und Du kannst theoretisch schon kurze Zeit nach der Geburt erneut schwanger werden. Gerade weil der Zeitpunkt der ersten Periode so unvorhersehbar ist, findet der Eisprung davor meist unbemerkt statt und teilweise sogar ohne, dass danach zwangsläufig eine Blutung einsetzt. Du bist also schon vor Deiner ersten Periode fruchtbar und das vermutlich, ohne es zu wissen. Dazu kann schon eine Verschiebung des Stillrhythmus ausreichen, um den Eisprung auszulösen. Wenn Du keine weitere Schwangerschaft planst, solltest Du also unbedingt verhüten, sobald Du nach der Geburt wieder sexuell aktiv bist.

Nichtstillende Mütter können dazu auf ihre gewohnte Verhütungsmethode wie etwa die (Kombinations-)Pille, Minipille, Kondom oder das Diaphragma zurückgreifen. Bei stillenden Müttern ist die Wahl etwas eingeschränkt. Östrogenhaltige hormonelle Verhütungsmittel reduzieren die Milchbildung und sind daher nicht geeignet. Wenn Du stillst, kannst Du hormonfreie Barrieremethoden wie das Kondom oder Diaphragma nutzen, aber auch Spiralen oder Minipillen, die nur das Hormon Gestagen enthalten, gelten als unbedenklich. Die Verhütung nach der Geburt ist übrigens auch Thema beim Nachsorgetermin bei Deiner
Frauenärztin/Deinem Frauenarzt. Nutze die Gelegenheit, um zu besprechen, welche
Verhütungsmethode für Dich in Frage kommt.

Bis sich Dein Zyklus wieder eingependelt hat und so regelmäßig wie vor der Schwangerschaft ist, kann es eine Weile dauern. Gib Deinem Körper Zeit, wieder in Balance zu kommen, schließlich hat er mit Schwangerschaft und Geburt Höchstleistungen vollbracht – und tut es noch immer.

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