Egal ob geplant oder ungeplant, eine Schwangerschaft bringt immer Veränderungen für die Partnerschaft mit sich. Besonders beim ersten Kind, wenn aus einem Paar eine Familie wird, markiert die Schwangerschaft in vielen Beziehungen eine Art Übergangszeit, um sich auf die neue Konstellation vorzubereiten und die vorerst letzte Zeit zu zweit zu genießen. In diesem Artikel erfährst Du, welche Auswirkungen eine Schwangerschaft auf die Partnerschaft haben kann. Außerdem findest Du die Antwort auf die Frage ob Sex in der Schwangerschaft möglich ist und was sich dabei verändert.
Partnerschaft in der Schwangerschaft
Vor welche Herausforderungen stellt eine Schwangerschaft die Partnerschaft?
Neben Freude und Stolz darüber, dass ihr bald Eltern werdet, kann es auf beiden Seiten natürlich auch zu Fragen, Unsicherheiten und Ängsten kommen. Während Du als Schwangere schon früh die körperlichen Veränderungen und eine physische Verbundenheit zu eurem Kind spürst, kann Deine Partnerin/Dein Partner die Schwangerschaft von außen erst mit wachsendem Bauch, dem ersten Ultraschallbild oder den ersten spürbaren Kindsbewegungen wahrnehmen. Dass ihr ein gemeinsames Kind erwartet, bleibt für Deine Partnerin/Deinen Partner daher möglicherweise zunächst ein abstrakter Gedanke und kann dazu führen, dass sie/er sich in den ersten Wochen außen vor oder sogar überflüssig fühlt. Vermutlich jedoch macht sich Deine Partnerin/Dein Partner ebenso wie Du Gedanken über die neue Situation und fragt sich, ob sie/er der zukünftigen Rolle als Elternteil gerecht werden kann.
Die gemeinsame Verantwortung, die ein Kind mit sich bringt, kann eine Verbindlichkeit in die Beziehung bringen, die vorher vielleicht noch nicht vorhanden war. Folglich können Fragen aufkommen, die bisher nicht relevant waren. All diese Veränderungen können zu Konflikten in einer Partnerschaft führen, die unter Umständen durch gegenseitige Erwartungen und Druck von außen noch verstärkt werden. Natürlich kann es genauso gut sein, dass Deine Schwangerschaft und die Aussicht darauf, gemeinsam ein Kind zu bekommen, Dich und Deine Partnerin/Deinen Partner noch stärker zusammenschweißt und eure Beziehung positiv beeinflusst.
Wie kann ich mit Ängsten und Zweifeln umgehen und meine Partnerschaft stärken?
Auch wenn jede Beziehung anders ist gibt es einige Dinge, die Du und Deine Partnerin/Dein Partner tun könnt, um auf typische Konfliktsituationen während der Schwangerschaft zu reagieren oder sich ihnen proaktiv zu stellen. Vielen Paaren hilft es, sich der neuen Situation anzunähern, indem sie konkrete Pläne schmieden und über die gemeinsame Zukunftsplanung sprechen: Wie stellt ihr euch die nächste Zeit vor? Wie seht ihr beide die Aufgabenteilung und welche Vorstellung habt ihr von der Kindererziehung und vom Zusammenleben? Dir zunächst selbst Gedanken über Deine eigenen Vorstellungen und Erwartungen zu machen und diese dann auch Deiner Partnerin/dem Partner zu kommunizieren trägt dazu bei, Missverständnisse zu vermeiden.
Als schwierig empfinden einige Paare, wenn ein Part vermeintlich weniger emotional auf die Schwangerschaft reagiert als der andere. Natürlich sollte man akzeptieren, dass jeder anders mit einer Schwangerschaft und der zukünftigen Elternrolle umgeht – dennoch hilft auch hier die offene, partnerschaftliche Kommunikation weiter. Mit Deiner Partnerin/Deinem Partner über Deine Gefühle zu sprechen und sie/ihn an Deinen Zweifeln ebenso teilhaben zu lassen wie an Deiner Vorfreude hilft euch beiden, sich in den jeweils anderen hineinzuversetzen und seine Verhaltensweisen nachzuvollziehen.
Genauso wichtig, wie die gegenseitige Verbundenheit zu stärken, ist es jedoch, weiterhin Deinen eigenen Bedürfnissen nachzugehen und (emotional) für Dich selbst zu sorgen. So fällt es leichter, im Konfliktfall aufeinander zuzugehen und auch mal Kompromisse einzugehen, wenn es darauf ankommt.
Welche Möglichkeiten gibt es, die Schwangerschaft als Paar gemeinsam zu erleben?
Gemeinsame Unternehmungen und Aktivitäten sind eine gute Gelegenheit für Deine Partnerin/Deinen Partner, Dir ihre/seine Unterstützung zu zeigen und sie/ihn gleichzeitig aktiv mit in die Schwangerschaft einzubeziehen. Wir haben einige Möglichkeiten gesammelt, wie ihr die Schwangerschaft gemeinsam erleben und erfahren könnt:
Gemeinsam zum Arzt gehen: Besonders die Ultraschalluntersuchungen sind für Deine Partnerin/Deinen Partner eine schöne Möglichkeit, Kontakt zu eurem Baby aufzubauen; beachtet bei der Planung, dass Deine Partnerin/Dein Partner, anders als Du, kein Anrecht auf Freistellung von der Arbeit für die Vorsorgetermine hat
Zusammen einen Geburtsvorbereitungskurs besuchen, in dem ihr euch auf ein gemeinsames Geburtserlebnis vorbereiten könnt
Eine entspannende Bauchmassage Deiner Partnerin/Deinem Partner genießen und dabei gemeinsam den Bewegungen eures Babys nachspüren
Euren (oder Deinen ;)) Nestbautrieb ausleben und gemeinsam das Kinderzimmer auf die Ankunft eures Babys vorbereiten
Den Namen für euren kleinen Entdecker aussuchen: Mit dem Babynamenfinder der LILLYDOO App findet ihr nach dem Prinzip „Swipe, like, match!“ euren gemeinsamen Favoriten
Einen gemeinsamen Babymoon oder (Kurz-)Urlaub mit Babybauch planen, der euch die Gelegenheit gibt, nochmal bewusst Zweisamkeit, Ruhe und Entspannung zu genießen
Feste Verabredungen und Aktivitäten zu zweit, bei denen es mal nicht um Schwangerschaft und Baby dreht und die eure Beziehung gezielt in den Fokus rücken
Sicher findet ihr außerdem ganze eigene Möglichkeiten, die Zeit des Wartens auf euer Baby gemeinsam zu gestalten. :)
Sex in der Schwangerschaft
Neben der Beziehung im Allgemeinen kann eine Schwangerschaft auch ganz konkret das Sexualleben beeinflussen. Im folgenden Abschnitt erfährst Du, was sich dabei genau verändern kann. Die wichtigste Frage jedoch zuerst ;):
Ist Sex in der Schwangerschaft möglich?
Die Antwortet lautet: Ja! Zwar hält sich immer noch hartnäckig das Gerücht, dass Sex in der Schwangerschaft schädlich für das Baby sei, weswegen sich viele werdende Eltern zumindest in der Anfangsphase davor scheuen, sexuell aktiv zu werden. Die Sorge, Dein Baby könnte dabei verletzt werden, ist jedoch völlig unbegründet. Die Gebärmutter ist während der Schwangerschaft nach außen fest durch den Schleimpfropf verschlossen und Dein Baby darin gut geschützt.
Ebenso unbegründet ist in der Regel die Angst, dass Sex in der Schwangerschaft zu einer vorzeitigen Geburt führen kann. Zwar stimmt es, dass die in der männlichen Samenflüssigkeit enthaltene Prostaglandine eine wehenfördernde Wirkung haben, allerdings können sie Wehen erst dann anregen, wenn Dein Körper und Dein Baby auch bereit für die Geburt sind. Wenn der Geburtstermin überschritten ist, wird Sex daher tatsächlich als einleitendes Mittel empfohlen und genutzt. Davor brauchst Du Dir aber keine Sorgen machen.
Einem aktiven Sexleben steht während der neun Monate, wenn euch beiden danach ist und abgesehen von einigen medizinischen Ausnahmefällen, also nichts im Wege. Im Gegenteil, die traute Zweisamkeit kann sich sogar positiv auf Dein Wohlbefinden und folglich auch auf Dein Baby auswirken. Bei sexueller Erregung wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, dass auch als Liebes- und Bindungshormon bekannt ist und das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Dir und Deiner Partnerin/Deinem Partner stärkt.
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Wann ist Vorsicht geboten?
Auch wenn normalerweise nichts gegen Sex in der Schwangerschaft spricht gibt es einige medizinische Umstände, unter denen Vorsicht geboten ist:
Bei Infektionen, Blutungen, vorzeitigen Wehen oder Schmerzen
Wenn Du unter Plazenta Praevia leidest oder einen Blasensprung hattest
Im ersten Drittel der Schwangerschaft, wenn Du schon einmal eine frühe Fehlgeburt hattest
Im letzten Schwangerschaftsdrittel, wenn die Gefahr einer Frühgeburt besteht
Bei Mehrlingsschwangerschaften
Wenn einer der Punkte auf Dich zutrifft oder Du unsicher bist, ob Du weiterhin bedenkenlos Sex haben kannst, frage am besten Deine Frauenärztin/Deinen Frauenarzt oder Deine Hebamme um Rat.
Wie kann sich Sex in der Schwangerschaft verändern?
Bei den zahlreichen Veränderungen, die Dein Körper während der Schwangerschaft durchlebt, ist es kein Wunder, dass das auch Auswirkungen auf Dein Sexualleben haben kann. Während der Schwangerschaft sind Dein ganzer Körper und auch Deine Geschlechtsorgane stärker durchblutet. Das kann die Lust auf Sex steigern und dazu führen, dass Berührungen und Orgasmen intensiver erlebt werden. Andere Frauen hingegen empfinden Berührungen an Genitalien und Brüsten jetzt als unangenehm oder schmerzhaft. Teile Deiner Partnerin/Deinem Partner mit, was Du jetzt als besonders angenehm empfindest und was Dir nicht gefällt, schließlich kann sie/er nicht wissen, wie sich die Zärtlichkeiten für Dich anfühlen.
Eine weitere körperliche Veränderung, die mit der Schwangerschaft einhergeht, ist die vermehrte Bildung von Vaginalsekret, was die Gleitfähigkeit erhöht. Viele Paare und vor allem werdende Mütter berichten außerdem, dass das Bedürfnis nach Geborgenheit und körperlicher Nähe während der Schwangerschaft wächst.
Die körperlichen Veränderungen können Deine sexuelle Lust in den verschiedenen Phasen der Schwangerschaft unterschiedlich beeinflussen. Im ersten Trimester mindern bei rund der Hälfte der Frauen Übelkeit, Brechreiz und Müdigkeit die Lust auf Sex.
Wenn diese Symptome im zweiten Trimester abklingen, fühlen sich die meisten Schwangeren wieder wohler und bei mehr als zwei Drittel der Frauen steigt die Libido wieder. Nun werden die körperlichen Veränderungen meist auch von außen sichtbar. Einige Frauen fühlen sich wohl und schön in ihrem schwangeren Körper, anderen macht er zu schaffen. Es kann gut sein, dass Deine Partnerin/Dein Partner die Veränderung Deines Körpers während der Schwangerschaft als aufregend und faszinierend empfindet. Einige Menschen können die körperlichen Veränderungen ihrer Partnerin und der Gedanke an das gemeinsame Kind jedoch auch verunsichern. Dann kann es hilfreich sein, euch gemeinsam zu überlegen, wie ihr euch dennoch einander annähern könnt oder ob es andere Wege gibt, gemeinsam Nähe und Zärtlichkeit zu erleben.
Im dritten Trimester nimmt die sexuelle Lust bei vielen Frauen durch den wachsenden Bauchumfang, zunehmende Bewegungsunfähigkeit und andere körperliche Beschwerden wieder ab. Wenn einige Positionen gegen Ende der Schwangerschaft unbequem oder anstrengend werden, ist etwas mehr Kreativität beim Sex gefragt. Babybauchtauglich sind etwa die Löffelchenstellung (seitliche Position), Reiterstellung, Hündchenstellung (kniende Position), Sex im Sitzen und Oralverkehr.
Letztendlich ist jede Schwangerschaft und jede Beziehung individuell und ihr müsst als Paar euren eigenen Weg finden, auch in der veränderten Situation zueinander zu finden. Wenn ihr eure Wünsche und Bedürfnisse kommuniziert und offen auf den anderen zugeht, werdet ihr sicher bald gemeinsam herausfinden, wie Intimität und Sex während der Schwangerschaft in eurer Beziehung aussehen können. Wir wünschen euch alles Gute auf eurem Weg vom Paar zur Familie!