Sie führen zu Schmerzen im Bauch, bescheren Deinem Baby allgemeines Unwohlsein und halten damit auch Dich auf Trab: Blähungen. So hast Du Dir die erste Zeit mit Deinem kleinen Entdecker sicher nicht vorgestellt. Dabei sind Blähungen bei Babys gar nicht so selten und lassen sich in den meisten Fällen ganz leicht erklären. Woher die Blähungen bei Deinem Baby kommen, wie sie sich äußern und wie Du die Beschwerden Deines Babys linderst, verraten wir Dir in diesem Artikel.
Warum leiden Babys unter Blähungen und Bauchschmerzen?
In den ersten Lebenstagen und -monaten Deines Babys tut sich ziemlich viel: Dein kleiner Entdecker wächst, gewöhnt sich an seine neue Umgebung und entwickelt langsam aber sicher auch kognitive Fähigkeiten. Neben der Entwicklung, die Du mit bloßem Auge erkennen kannst, spielen sich im kleinen Körper Deines Babys aber noch viele andere Entwicklungsschritte ab – darunter auch die Veränderungen und Anpassungen des Darms. Sie können vor allem in den ersten 3 bis 5 Lebensmonaten zu Blähungen bei Deinem Baby führen und machen damit sowohl ihm als auch Dir das Leben schwer. Verständlich, denn wer sieht sein Baby schon gerne leiden?
Im Mutterleib wurde Dein Baby über die Plazenta mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Für den Darm war das ein leichtes Spiel. Ist Dein Kind dann auf der Welt und Du stillst es oder gibst ihm das Fläschchen, wird der Magen-Darm-Trakt vor ganz neue Herausforderungen gestellt: Die Muttermilch beziehungsweise Säuglingsnahrung muss verdaut werden – und das, obwohl der Magen-Darm-Trakt in den vergangenen Wochen viele Veränderungen durchlaufen hat und noch weitere durchlaufen wird:
Der Verdauungstrakt ist schon in der 35. Schwangerschaftswoche fast vollständig ausgereift. Trotzdem müssen sich nach der Geburt die Darmschlingen neu legen.
Erst nach der Geburt wird der Darm von Babys mit wichtigen Darmbakterien besiedelt. Dafür sorgt die Nahrungsaufnahme.
Etwa ab dem Alter von 4 Monaten schafft es der Magen-Darm-Trakt von Babys, Beikost zu verdauen.
Die Darmflora Deines Kindes wird erst ab dem 3. Lebensjahr ausgereift sein.
All diese Anpassungen können dafür sorgen, dass Dein Baby vor allem in den ersten drei Lebensmonaten von Blähungen geplagt wird.
Ein weiterer Auslöser für die Blähungen Deines Babys ist, dass gerade Neugeborene viel Luft verschlucken – sei es beim Schreien oder bei der Nahrungsaufnahme. Gelangt also zu viel Luft in den Magen-Darm-Trakt, führt das zu Bauchschmerzen. Aber auch bei der Umstellung von der Muttermilch oder Säuglingsnahrung auf Beikost muss sich der Darm von Babys zunächst einmal zurechtfinden. Das kann ebenfalls zu einem Blähbauch führen. Welchen Irrglauben wir allerdings widerlegen können, ist dass sich Lebensmittelunverträglichkeiten bei Stillkindern durch die Ernährung der Mutter entwickeln und zu Blähungen führen. Nichtsdestotrotz kann es sein, dass Dein Baby Unverträglichkeiten hat. Das solltest Du ärztlich abklären lassen.
Woran erkenne ich Blähungen beim Baby?
Dass Dein Baby mit Blähungen kämpft, zeigt es Dir ziemlich deutlich – und hörbar. Denn das laute und häufige Schreien Deines Babys fällt Dir vermutlich als erstes auf. Aber wer könnte es ihm schon übelnehmen? Blähungen lösen immerhin auch in uns Erwachsenen großen Unmut aus. Ein weiteres Symptom für Blähungen bei Babys ist ein harter Bauch – der typische Blähbauch eben, den Du gut ertasten kannst. Ein mögliches Zeichen ist auch, wenn Dein Baby die Beine nah am Körper anwinkelt und sie immer wieder ruckartig nach vorne drückt. Damit versuchen kleine Entdecker schon von allein, die Luft entweichen zu lassen.
Schreit Dein Baby vor allem in den ersten drei Lebensmonaten überdurchschnittlich viel und quält sich vor allem nachts mit Blähungen, wirst Du früher oder später sicher über den Begriff der 3-Monats-Koliken stolpern. Diese Regulationsstörung äußert sich in häufigen Schreiattacken ohne erkennbare Ursache. Noch immer ist die Rede davon, dass Blähungen und Bauchschmerzen der Grund für die sogenannten 3-Monats-Koliken wären. Dabei gehen Medizinerinnen/Mediziner heute davon aus, dass nur etwa 5 Prozent der Schreibabys mit Verdauungsproblemen zu kämpfen haben und deshalb lautstark ihr Unbehagen klagen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass das Schreien, das mit der Regulationsstörung einhergeht, die Bauchschmerzen überhaupt erst auslöst. Das liegt daran, dass Dein Baby dabei zu viel Luft verschluckt, die sich dann im Darm bemerkbar macht.
Bei diesen Symptomen ist ärztlicher Rat gefragt
Gerade in den ersten Monaten als frischgebackene Mama oder frischgebackener Papa kannst Du die Beschwerden Deines Babys noch nicht immer ganz genau einschätzen. Deshalb liegst Du vollkommen richtig damit, bei langanhaltendem Blähbauch eine Ärztin/einen Arzt aufzusuchen oder Rat bei Deiner Hebamme zu erfragen. Selbst, wenn die Beschwerden nicht auf eine ernstzunehmende Ursache hinweisen, kann Dir ein ärztlicher Rat dabei helfen, Deinem Baby mit Hausmitteln gezielt zu helfen. Treten zusätzlich zu den Blähungen die folgenden Symptome auf, solltest Du Dein Baby auf jeden Fall untersuchen lassen:
Dein Baby hat keinen Appetit und verweigert immer häufiger die Brust oder das Fläschchen.
Dein kleiner Entdecker nimmt nur schleppend Gewicht zu.
Der Stuhlgang Deines Babys verändert sich sowohl in der Konsistenz als auch in der Farbe. Durchfall oder Verstopfung sind keine Seltenheit.
Erhöhte Temperatur oder Fieber treten in Kombination mit dem Blähbauch auf.
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Die gute Nachricht ist: Schon einfache Hausmittel können Deinem Baby helfen und seine Beschwerden lindern. Einige dieser Tipps und Tricks bekämpfen mögliche Ursachen der Blähungen direkt, andere Hilfsmittel zielen vor allem darauf ab, die akuten Beschwerden Deines Babys zu lindern:
Nach dem Trinken Bäuerchen machen: Es klingt so simpel, aber hat eine große Wirkung. Wenn Dein Baby nach dem Trinken Bäuerchen macht, kann die aufgenommene Luft sofort entweichen und findet erst gar nicht in den Darm. Am besten hältst Du Deinen kleinen Entdecker dafür ruhig in Deiner Armbeuge, den Kopf über Deine Schulter und Deine Finger stützen Nacken und Schultern. Indem Du mit der hohlen Hand sanft auf den Rücken Deines Babys klopfst, hilfst Du gleichzeitig beim Bäuerchen machen.
Fläschchen rühren, nicht schütteln: So verhinderst Du, dass die Milch zu schaumig wird und Deinem kleinen Entdecker Bauchschmerzen bereitet.
Richtiges Anlegen beim Stillen: Die Brustwarze sollte mit dem Mund vollständig umschlossen sein, damit Dein Baby nicht zu viel Luft verschluckt.
Blähungen mit Wärme bekämpfen: Was bei Erwachsenen funktioniert, funktioniert auch bei Babys. Bereite dafür einen warmen Wickel vor und lege ihn für einige Stunden auf den Bauch Deines Babys. Am besten eignet sich dafür ein warmer, feuchter Waschlappen, der jedoch nicht zu heiß sein sollte. Auch spezielle Körnerkissen für Babys können bei Blähungen hilfreich sein. Frage bei Unsicherheiten am besten Deine Hebamme nach Tipps.
Bauchmassage mit Fenchel-Anis-Kümmel-Öl: Das Öl wirkt beruhigend auf den Darm und bekämpft damit das Rumoren im Bauch Deines Babys. Bei der Bauchmassage kannst Du zunächst mit der flachen Hand sanft im Uhrzeigersinn über den Bauch Deines Babys streichen. Besonders angenehm für kleine Entdecker ist es, wenn Du danach im Uhrzeigersinn langsam mit Deinen Fingerspitzen über den Bauch fährst. Auch das Kreisen der Beine oder die strampelnden Bewegungen, die dem Fahrradfahren nachempfunden sind, können Deinem Baby gefallen und die Bauchschmerzen lindern.
Im Video zeigt Dir LILLYDOO Hebamme Sissi, wie die Massage funktioniert und gibt weitere Tipps gegen Bauchschmerzen bei Babys:
Fencheltee zur Beruhigung des Magen-Darm-Traktes: Fenchel wirkt verdauungsfördernd, entkrampfend und beruhigend. Das ist genau das, was Dein Baby jetzt braucht. Ab dem 6. Monat, wenn es bereits Beikost bekommt, kannst Du ihm kleine Mengen Fencheltee geben. Ist Dein Baby noch jünger als 6 Monate, empfehlen wir Dir, Dich vorab bei eurer Kinderärztin/eurem Kinderarzt zu erkundigen, ob Dein Baby schon Fencheltee trinken darf und wenn ja, welche Mengen ratsam sind.
Abhalten: Beim Abhalten verfolgst Du das Ziel, die akuten Schmerzen Deines Babys zu lindern und ihm bei der Verdauung zu helfen. Dafür kannst Du sowohl eine Schüssel oder aber einen speziell fürs Abhalten geeigneten Abhalte-Topf verwenden. Nimm Dein Baby so auf den Arm, dass sein Rücken gegen Deinen Bauch gestützt ist. Deine Hände liegen dabei in den Kniekehlen Deines Babys und leicht auf den Oberschenkeln. So hockt Dein kleiner Entdecker direkt über der Schüssel. Wenn Du jetzt einen leichten „s“-Ton machst, fällt es Deinem Kind leichter, Urin und auch Stuhl abzulassen.
Halten im Tragetuch: Trägst Du Dein Baby im Tragetuch, hat das gleich mehrere Vorteile. Zum einen kann Dein kleiner Entdecker in der aufrechten Position Bäuerchen machen. Zum anderen fördert die Bewegung, die Dein Baby durch Dich spürt, seine Verdauung.
Halten im Fliegergriff: Der Fliegergriff hat sich bewährt, um Bauchschmerzen bei Babys zu lindern. Die entspannende Position, bei der Du Dein Baby bäuchlings auf dem Arm hältst und es sanft hin- und herschaukeln kannst, verschafft schnelle Linderung bei Blähungen.
LILLYDOOs Tipps: So kannst Du Babys Blähungen verstehen und vorbeugen
Manchmal hilft es schon, wenn Du den Überblick über das Trinkverhalten Deines kleinen Entdeckers behältst. Dann fallen Dir auf einmal Regelmäßigkeiten der Blähungen auf und Du kannst eventuell sogar Rückschlüsse auf den Auslöser des schmerzhaften Bauchwehs ziehen. Dafür kannst Du zum Beispiel eine Art Tagebuch führen, in dem Du über einen bestimmten Zeitraum dokumentierst, was Dein Baby wann zu sich genommen hat. Auch den Zeitpunkt, an dem die Symptome auftreten, kannst Du hier notieren. Lässt der Blähbauch Deines Babys über einen längeren Zeitraum nicht nach, kann so ein Tagebuch auch eurer Kinderärztin/eurem Kinderarzt dabei helfen, die Ursache für die Blähungen zu finden.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Auswirkung, die verschiedene Stillpositionen auf Babys Verdauung haben können. Am besten gefällt es dem Darm Deines Babys, wenn es in halb-aufrechter Position gestillt wird. In dieser Haltung verschluckt Dein Baby weniger Luft, die im Magen-Darm-Trakt für Rumoren sorgen würde. Das gleiche gilt fürs Füttern mit dem Fläschchen.
Am wichtigsten ist allerdings: Gib Dir und Deinem Baby Zeit, denn auch Stress kann sich negativ auf die Darmaktivitäten auswirken. Verständlicherweise sind die Blähungen und ihre Beschwerden sowohl für Deinen kleinen Entdecker als auch für Dich eine Belastung. Doch strahlst Du Ruhe und Gelassenheit aus, wird das auch Dein Baby spüren. Ganz egal, was Deinem Baby gegen Blähungen hilft: Wir drücken die Daumen, dass die lästigen Bauchschmerzen bald ein Ende haben und ihr euren Familienalltag endlich wieder unbeschwert genießen könnt.
Häufig gestellte Fragen
Leidet Dein Baby unter Blähungen, hat es einen harten Bauch und Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Verstopfung. Außerdem schreit Dein Baby mehr als sonst. Um die Blähungen loszuwerden, versuchen Babys häufig schon selbst, zu pupsen. Das erkennst Du daran, dass Dein Baby die Beine anwinkelt und wiederholt ruckartig von sich wegdrückt.
Blähungen deuten darauf hin, dass Dein Baby zu viel Luft im Bauch hat. Auslöser dafür können beispielsweise folgende sein:
Hastiges Trinken aus Brust oder Fläschchen, wobei Dein Baby zu viel Luft verschluckt
Zu viel Milchschaum bei der Zubereitung des Fläschchens
Unverträglichkeiten
Hat Dein Baby Blähungen, haben sich folgende Hausmittel bewährt:
Feuchtwarme Wickel auf dem Bauch
Bauchmassage mit Fenchel- oder Kümmelöl
Fencheltee (in kleinen Mengen und nach ärztlicher Absprache)
Bäuerchen nach dem Trinken
Halten in aufrechter Position im Tragetuch
Blähungen bei Babys entstehen – wie auch bei uns Erwachsenen – durch Gase im Darm. In den ersten 3 bis 5 Lebensmonaten des Babys hat der Darm allerdings noch mit Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen und die Darmschlingen müssen sich neu legen. In dieser Zeit kann es vermehrt zu Blähungen kommen, die danach in ihrer Häufigkeit abnehmen. Sollte das nicht der Fall sein, solltet ihr eine Kinderärztin/einen Kinderarzt aufsuchen
Um die Bauschmerzen Deines Babys zu lindern, kannst Du es in den Fliegergriff nehmen. Dafür hältst Du Dein Baby im linken Arm im Wiegegriff und stützt es mit der rechten Hand, sodass der Kopf in Deiner Armbeuge liegen bleibt. Dein linker Arm wandert dann vom Rücken des Babys vor seine Brust und Du drehst Dein Baby, sodass sein Bauch auf Deinem linken Arm und sein Rücken an Deinem Bauch liegt.