Wenn Du Dein Baby nicht stillst, benötigt es in den ersten Lebensmonaten spezielle Säuglingsnahrung, die aus Pulver und Wasser zubereitet wird. Das Fläschchen für Dein Baby rührst Du mehrmals am Tag frisch an. In diesem Artikel erfährst Du, wie die richtige Fläschchenzubereitung funktioniert und warum es so wichtig ist, dabei auf gründliche Hygiene zu achten.
Die richtige Babynahrung
Bei der großen Auswahl an verschiedenen Pulvern zur Zubereitung von Babynahrung kann schnell Verwirrung entstehen. Vielleicht fragst Du Dich, welche Nahrung die Richtige ist und für welche Marke Du Dich entscheiden sollst – schließlich willst Du nur das Beste für Dein Kind. In der Regel unterliegen alle in Deutschland erhältlichen Milchpulver strengen Kontrollen, sodass Du grundsätzlich alle Sorten bedenkenlos verwenden kannst.
Da sich die Bedürfnisse Deines Kindes im Laufe seiner Entwicklung jedoch verändern, ist es vom Alter abhängig, welche Art Milchnahrung die Richtige ist. In einigen Fällen (zum Beispiel bei Allergien oder einer Frühgeburt) kann es sein, dass Dein kleiner Entdecker eine Spezialnahrung benötigt. Sprich Dich in diesem Fall am besten mit Deiner Kinderärztin/Deinem Kinderarzt ab, welches Pulver die beste Wahl für Dein Baby ist.
Egal für welche Babynahrung Du Dich entscheidest: Du solltest sie immer frisch und genau nach Anleitung zubereiten. Da sich das Verdauungs- und Immunsystem Deines Kindes nach der Geburt erst noch entwickeln muss, ist es gerade in den ersten Monaten besonders wichtig, auf die richtige Zubereitung und Hygiene zu achten. Was genau es dabei zu beachten gibt, haben wir Dir im folgenden Absatz zusammengestellt.
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Zubereitung
1. Wasser vorbereiten
Die tägliche Trinkmenge kann von Tag zu Tag variieren, je nach Appetit Deines Babys. Solange Dein kleiner Entdecker ausschließlich Säuglingsnahrung und noch keine Beikost bekommt, dienen pro Kilogramm Körpergewicht etwa 150 Milliliter Flüssigkeit pro Tag als Richtwert, verteilt auf mehrere Mahlzeiten. Die Menge an Wasser, die Du für ein Fläschchen benötigst, hängt also vom Alter und vom Appetit Deines Kindes ab. Indem Du zunächst das Wasser ins Fläschchen füllst, verhinderst Du, dass das Pulver am Boden der Flasche verklumpt. Die ideale Wassertemperatur zum Anrühren beträgt etwa 50 Grad Celsius. Bei heißeren Temperaturen werden wichtige Vitamine und Mineralstoffe im Milchpulver zerstört und die darin enthaltene Stärke kann klumpen. Frisch gekochtes Wasser solltest Du also etwas abkühlen lassen, bevor Du das Fläschchen für Dein Baby zubereitest. Die richtige Temperatur erkennst Du daran, dass das Wasser beim Einfüllen nicht mehr dampft und Du die Flasche problemlos in der Hand halten kannst.
Viele Eltern fragen sich, ob sie bedenkenlos Leitungswasser für die Fläschchenzubereitung verwenden können oder ob doch stilles Mineralwasser die bessere Wahl ist. Leitungswasser wird in Deutschland streng kontrolliert und ist in der Regel ohne Probleme für die Zubereitung von Milchnahrung geeignet. Wenn Du dennoch Zweifel an der Wasserqualität hast, kannst Du Dich beim örtlichen Wasserwerk oder Gesundheitsamt dazu erkundigen. Sind Deine Leitungen oder Hähne verschmutzt, enthalten womöglich Blei oder viel Kalk, solltest Du das Wasser für Dein Baby gerade in den ersten sechs Monaten in jedem Fall zusätzlich abkochen. Über den Zustand der Rohre kann Dir Deine Vermieterin/Dein Vermieter beziehungsweise die Hausverwaltung Auskunft geben.
Lasse vor der Zubereitung des Fläschchens zunächst abgestandenes Wasser aus der Leitung abfließen. Verzichte außerdem darauf, das Wasser vor der Zubereitung zu filtern, da sich Keime in Wasserfiltern besonders schnell vermehren. Falls Du lieber Mineralwasser verwendest, achte beim Kauf der Flaschen auf den Hinweis „für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“.
2. Milchpulver hinzugeben
Im nächsten Schritt gibst Du das Milchpulver entsprechend dem Dosierhinweis auf der Packung dazu. In der Regel ist der Packung bereits ein passender Dosierlöffel beigefügt. Um das Pulver auch wirklich exakt zu dosieren, achte darauf, glattgestrichene Löffel abzumessen und das Pulver im Löffel weder zu häufen noch festzudrücken. Zu viel Pulver würde dazu führen, dass die Milch zu gehaltvoll wird und Dein Baby auf Dauer nicht ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Andersherum enthält die Milch, wenn sie zu niedrig dosiert wird, nicht genügend Nährstoffe, die Dein Baby für seine Entwicklung benötigt.
Bewahre die angebrochene Milchpulverpackung stets dunkel und trocken auf. Im Kühlschrank solltest Du sie nicht lagern, da das Pulver dort feucht werden und sich Bakterien ausbreiten können.
3. Pulver und Wasser vermischen
Verschließe nun das Fläschchen fest und schüttele es solange, bis sich das Pulver vollständig aufgelöst hat. Damit nichts daneben geht, drückst Du die Trinklöcher im Sauger währenddessen einfach zu. Versuche zu vermeiden, dass beim Schütteln zu viele Blasen entstehen, da die Luft für Bauchschmerzen und Blähungen bei Deinem Baby sorgen kann. Wenn Du die Flasche vor dem Füttern einen kleinen Moment stehen lässt, verschwinden die meisten Luftbläschen von alleine.
4. Milchtemperatur überprüfen
Überprüfe die Temperatur der Milch noch einmal, bevor Du sie Deinem Baby zum Trinken gibst. Die ideale Trinktemperatur beträgt 37 Grad Celsius. Gib einige Tropfen der Milch auf Dein Handgelenk: Empfindest Du sie dort als angenehm, hat sie in der Regel für Dein Baby genau die richtige Temperatur. Falls die Milch noch zu heiß ist, kannst Du das Fläschchen unter kaltem Wasser etwas abkühlen.
5. Das Fläschchen geben
Egal, ob Dein Kind von Anfang an Säuglingsnahrung bekommt oder Du nach und nach vom Stillen darauf umstellst: In ruhiger, geborgener Atmosphäre wird die Fläschchenmahlzeit zu einem innigen Moment für euch beide. Halte Dein Baby dabei wie beim Stillen im Arm oder auf dem Schoß und ermögliche ihm viel Körperkontakt. Probiere ruhig verschiedene Trinkpositionen aus, um herauszufinden, wie ihr euch beide am wohlsten fühlt.
Berühre zu Beginn der Mahlzeit zunächst die Unterlippe Deines Babys leicht mit dem Sauger – so wird, genau wie beim Trinken an der Brust, der Saugreflex ausgelöst und Dein Baby wird versuchen, den Sauger selbst mit dem Mund zu greifen. Während des Trinkens solltest Du darauf achten, das Fläschchen immer so zu halten, dass der Sauger komplett mit Milch gefüllt ist. So verhinderst Du, dass Dein Kind beim Trinken zu viel Luft schluckt, die wiederum für Bauchweh und Blähungen sorgen kann.
Hygiene
Genauso wichtig wie die richtige Zubereitung des Fläschchens ist die Hygiene. Fläschchen, Sauger und Verschlussring sollten nach jeder Mahlzeit gründlich gesäubert werden. Gieße dazu eventuelle Milchreste aus, spüle das Fläschchen kalt aus und gib es anschließend bei 65 Grad Celsius in die Spülmaschine. Wenn Du das Fläschchen von Hand spülst, verwende eine extra Flaschenbürste dazu, die ausschließlich für das Fläschchen genutzt wird. In den ersten sechs Lebensmonaten Deines kleinen Entdeckers, wenn sein Verdauungs- und Immunsystem noch sehr empfindlich ist, solltest Du das Fläschchen zusätzlich nach jedem Füttern für mindestens drei Minuten auskochen – auch dann, wenn Du es in der Spülmaschine reinigst.
Zum Auskochen kannst Du statt eines Kochtopfs auch einen elektrischen Vaporisator verwenden, in dem Du mithilfe von heißem Wasserdampf innerhalb von 10 bis 15 Minuten mehrere Fläschchen gleichzeitig sterilisieren kannst. Auch der Sauger der Flasche sollte vor dem ersten Gebrauch und auch danach hin und wieder sterilisiert beziehungsweise ausgekocht werden.
Ab dem sechsten Monat reicht es dann, das Fläschchen nach jeder Mahlzeit gründlich mit Spülmittel und heißem Wasser zu reinigen oder in die Spülmaschine zu geben. Auch wenn abkochen oder sterilisieren nicht mehr nach jeder Milchmahlzeit notwendig sind, solltest Du Fläschchen und Sauger auch weiterhin regelmäßig sterilisieren und auf eine trockene und saubere Aufbewahrung achten. Damit das Säubern des Fläschchens nicht der nächsten Milchmahlzeit im Wege steht, empfiehlt es sich, immer mehrere Fläschchen zuhause einsatzbereit zu haben.
Nimm den Fläschchensauger Deines Babys nicht selbst in den Mund, um ihn zwischendurch zu reinigen, denn auf diesem Weg könntest Du Kariesbakterien auf Dein Kind übertragen.
Das Fläschchen unterwegs zubereiten
Nicht immer wirst Du die Nahrung für Dein Baby in der heimischen Küche und mit allem Zubehör zubereiten können. Dennoch solltest Du auch unterwegs das Fläschchen immer frisch zubereiten und übrig gebliebene Milch niemals länger als zwei Stunden aufbewahren oder gar aufgewärmt wiederverwenden: Die Milchflasche ist leider ein idealer Nährboden für Keime und Bakterien. Damit Dein Baby auch dann gut versorgt ist, wenn Du unterwegs nicht die Möglichkeit hast, Wasser frisch zu kochen, ist es praktisch, immer eine Thermoskanne mit abgekochtem Wasser dabeizuhaben. Alternativ kannst Du das heiße Wasser auch schon ins Fläschchen füllen und mithilfe einer Isolierhülle warmhalten. Damit nichts ausläuft, lassen sich die meisten Flaschen mit einem Zwischendeckel verschließen. Richtig dosiert in ein sauberes Gefäß abgefüllt hast Du auch das Milchpulver unterwegs immer griffbereit und kannst die Milchnahrung für Dein Baby einfach und unkompliziert frisch zusammenmischen.
Auch nachts ist es praktisch, schon alles für die Fläschchenzubereitung griffbereit zu haben, damit es schnell geht und Du eine nächtliche Milchpulverschlacht vermeidest. ;) Ein weiterer Zeitspartipp: Koche einmal am Tag eine größere Menge Wasser, die Du auch zuhause in einer sauberen Thermoskanne aufbewahrst und nach Bedarf verwenden kannst.
Am Anfang mag die Fläschchenzubereitung noch wie eine Wissenschaft für sich wirken und Du würdest womöglich am liebsten jedes Mal Thermometer und Feinwaage zu Hilfe nehmen. ;) Doch keine Sorge: Schon bald wirst Du Deine eigene Routine entwickelt haben und merken, dass mit zahlreichen Fläschchen-Durchläufen das Zubereiten fast wie im Schlaf funktioniert!